Der Fliegenpilz im Überblick
Der Fliegenpilz wird in unserer Kultur heutzutage paradoxerweise auf ganz unterschiedliche Weisen betrachtet. Einerseits gilt er als Glückssymbol und spielt eine wichtige Rolle in bekannten Märchen und Sagen. Und andererseits gilt er als der typische Giftpilz, viele Denken er sei hochgefährlich oder sogar tödlich. Doch vom Fliegenpilz ist nachweislich noch niemand gestorben und seine Inhaltsstoffe können sogar sehr positive Eigenschaften haben.
Der Fliegenpilz, auch Amanita muscaria genannt, hat eine lange Geschichte der Nutzung durch verschiedene Kulturen. Insbesondere in sibirischen Schamanenkulturen wurde der Fliegenpilz bei spirituellen Zeremonien eingesetzt. Dabei wurden seine psychoaktiven Eigenschaften genutzt, um in einen tranceähnlichen Zustand zu gelangen. Auch in anderen Kulturen wie bei den Germanen und Kelten wurde der Fliegenpilz als heiliges Symbol und möglicherweise als psychoaktive Substanz genutzt.
Die Wissenschaft weiß nicht sehr viel über den Fliegenpilz und es fehlt leider noch an Studien, die uns mehr über die Wirkweise und potenzielle Gefahren des Fliegenpilzes verraten. Daher ist beim Experimentieren immer absolute Vorsicht und ein ganz langsames Herantasten geboten. Fast alle Informationen in diesem Guide basieren auf Erfahrungswissen, bevor du selbst Fliegenpilz konsumierst informiere dich auch noch über andere Quellen. Eine Liste mit spannenden Links findest du am Ende des Artikels.
Legalität / Fliegenpilze kaufen
Der Fliegenpilz ist LEGAL in Deutschland und kann somit auch ohne Probleme in verschiedenen Online-Shops erworben werden. Wer sich lieber selbst auf die Suche begibt, kann den Pilz auch in unseren breiten Graden finden.
Wirkstoffe
Der Fliegenpilz enthält mehrere Wirkstoffe, von denen das Muscimol und die Ibotensäure am bekanntesten sind. Muscimol ist ein Agonist des GABA-A-Rezeptors und hat eine sedierende und delirante Wirkung. (Bekannte Substanzen, die auch an den GABA-Rezeptoren wirken, sind z.B. Alkohol, Valium oder auch GHB) Die Ibotensäure gilt als neurotoxisch und ist für viele der unangenehmen Nebenwirkungen des Fliegenpilzes verantwortlich. Durch Hitze kann die Ibotensäure aber zu Muscimol umgewandelt werden, was viele bei der Zubereitung anstreben. Dazu später mehr. Die genauen Mechanismen, durch die diese Wirkstoffe im Gehirn wirken, sind noch nicht vollständig verstanden.
Die meisten Wirkstoffe sind in der Kappe des Pilzes enthalten.
Wirkung des Fliegenpilz Microdosings
Die Wirkstoffe des Fliegenpilzes sind sehr potent und können zu einer Vielzahl von Wirkungen führen, einschließlich intensiver Bewusstseinsveränderungen und Halluzinationen. In geringen bis mittleren Dosierungen kann der Fliegenpilz zu einem entspannten, losgelösten Zustand führen. Allerdings haben die Wirkstoffe auch ein hohes Potenzial, bei Überdosierung zu starken Nebenwirkungen zu führen, wie Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen oder Schwindel. Die Effekte des Fliegenpilzes können sehr individuell ausfallen und unterscheiden sich je nach Dosis stark. (Noch mal der Hinweis: Es gibt keine bekannten Todesfälle durch den Fliegenpilz)
Häufig berichtete Effekte des Fliegenpilz Microdosings:
- gesteigerte Motivation
- erhöhtes Wohlbefinden
- innere Ruhe
- Angstlösung
- Entspannung
- Offenheit & Kontaktbedürfnis
Zubereitung
Du solltest nie frischen Fliegenpilz verwenden da hier der Anteil an Ibotensäure sehr hoch ist. Deshalb ist der erste Schritt das Trocknen, falls du nicht schon getrockneten Fliegenpilz hast. Beim Trocknen wird bereits ein Teil der Ibotensäure zu Muscimol decarboxyliert.
Ibotensäure decarboxylierung
Die Decarboxylierung ist ein chemischer Prozess, bei dem eine Carboxylgruppe (-COOH) von einer chemischen Verbindung entfernt wird. Im Falle des Fliegenpilzes wird die Decarboxylierung der Ibotensäure durch Erhitzung ausgelöst. Es gibt verschiedene Methoden, um den Fliegenpilz zu erhitzen, und jede hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.
Das Trocknen des Fliegenpilzes ist eine der häufigsten Methoden zur Decarboxylierung. Beim Trocknen wird das Wasser aus dem Pilz entfernt, was dazu führt, dass die Ibotensäure in Muscimol umgewandelt wird. Der Prozess ist jedoch nicht sehr effektiv und nur ein Teil der Ibotensäure wird decarboxyliert. Es wird geschätzt, dass etwa 30-40% der Ibotensäure durch Trocknen zu Muscimol umgewandelt werden können.
Das Kochen des Fliegenpilzes ist eine weitere Möglichkeit, um ihn zu erhitzen und die Decarboxylierung auszulösen. Beim Kochen des Pilzes in Wasser oder anderen Flüssigkeiten wird die Ibotensäure schneller und effektiver in Muscimol umgewandelt als beim Trocknen. Durch das Kochen können etwa 70-90% der Ibotensäure decarboxyliert werden.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die genaue Menge an decarboxylierter Ibotensäure davon abhängt, wie lange und bei welcher Temperatur der Fliegenpilz erhitzt wird. Es gibt auch andere Faktoren wie Feuchtigkeit, pH-Wert und andere Chemikalien, die den Prozess beeinflussen können. Hinzugabe von Zitronensäure soll die decarboxylierung begünstigen.
Es ist auch zu beachten, dass die Decarboxylierung der Ibotensäure nur dazu führt, dass mehr Muscimol im Pilz vorhanden ist. Dies bedeutet nicht automatisch, dass der Konsum des Pilzes sicherer oder weniger riskant ist. Der Fliegenpilz enthält immer noch potenziell toxische Verbindungen.
Pulver / homogene Masse herstellen
Fliegenpilze können in ihrem Wirkstoffgehalt sehr stark schwanken. Daher ist es von besonderer Wichtigkeit, die getrockneten Pilze zu einer homogenen Masse zu verarbeiten. Nehme hierfür mindestens 20g getrocknete Fliegenpilze und pulverisiere diese z.B. mit einer elektrischen Kaffeemühle. Falls nicht vorhanden, reicht aber auch das möglichst kleine Zerhacken mit einem Messer. Der Wirkstoffgehalt des Pulvers ist nun gleichmäßig und so kannst du mithilfe einer Feinwaage sicher dosieren.
Dosis
ACHTUNG:
Die Dosierung mit dem Fliegenpilz ist einerseits für jeden Menschen sehr individuell und gleichzeitig unterscheiden sich die Pilze je nach Region und Wachstumsbedingungen in ihrem Wirkstoffgehalt. Verlasse dich nie zu 100% auf Dosisangaben, die du im Internet findest. Diese können immer nur ein Richtwert sein. Deshalb ist es auch für höher dosierte Erfahrungen sinnvoll, schon vorher Tests mit Mikrodosierungen / geringen Dosierungen zu machen, um die Potenz einschätzen zu können.
Dosis für das Microdosing im Alltag:
Im Microdosing wird von Nutzern meist eine Dosis zwischen 0,5g – 2g getrocknetem Fliegenpilz angegeben. Um die passende Dosis für dich zu finden, taste dich von unten ran. Es gibt kein “so fühlt sich eine Microdose an” oder so muss es sein, daher spüre in dich selbst hinein und finde die Dosis, bei der du dich wohlfühlst.
Herangehensweise
Das Microdosing mit psychoaktiven Substanzen ist immer ein Experiment und ein individueller Prozess. Dosis, Einnahmezeitpunkt und Einsatzzwecke muss jeder für sich selbst definieren. Sich der eigenen Intention bewusst zu werden, ist dabei wichtig für das weitere Vorgehen. Um den Fliegenpilz möglichst sicher und bewusst einzusetzen ist es ratsam am Anfang der Experimente den eigenen Prozess zu dokumentieren, z.B. durch ein Microdosing Tagebuch.
Achte auf dein körperliches und geistiges Wohlbefinden und spüre tief in dich hinein. Durch Meditation oder andere Achtsamkeitstechniken kannst du eine gute Grundlage schaffen, um den Pilz und sein Potenzial in dir zu spüren. Mit der Zeit wirst du herausfinden, was und wieviel Fliegenpilz dir gut tut.
Weiterführende Informationen
In meinem Fliegenpilz Microdosing Selbstexperiment Video bekommst du einen Eindruck welches Potenzial im Fliegenpilz Microdosing stecken könnte und wie das konkret aussehen kann.
Erowid Datenbank zum Fliegenpilz:
https://erowid.org/plants/amanitas/amanitas.shtml
Psychonautwiki zum Fliegenpilz:
https://psychonautwiki.org/wiki/Amanita_muscaria
Amanita Dreamer (viele Fliegenpilz Guides und Erfahrungen):
https://www.amanitadreamer.net/
Ausführliche Fliegenpilz Video von Buschfunkistan:
Wirkung und Inhaltsstoffe:
https://youtu.be/PhmpvGfYEGY
Fliegenpilz sammeln:
https://youtu.be/kZhlzkichdA
DEA Fliegenpilz Videos:
https://youtu.be/OHDxqWIYD6E
https://youtu.be/UZmzdKm5QpI